Freitag, 30. August 2013

Neuseeland 2013

Neuseeland, das schönste Ende der Welt. Das Land, in dem auf jeden Einwohner 9 Schafe kommen. Das Land in dem ich mein Herz verloren habe. Das Land in dem ich irgendwann wohnen werde.
Nach dem Abitur habe ich in Wellington ein 4-wöchiges Praktikum im Bats Theatre absolviert. Gerne wäre ich länger geblieben, aber der Ausbildungsbeginn stand (leider) an.
Zum Glück hatte ich einen sehr verständnisvollen Praktikumsbetrieb, der mir immer frei gegeben hat wenn ich Reise wollte.

Natürlich geht Tammy aber auch nicht ohne "Zwischenfälle" on Tour. Mein Flug nach Wellington ging von Frankfurt über Dubai nach Sydney und dann weiter nach Wellington.
In Frankfurt wurde mir versichert, dass mein Gepäck direkt nach Wellington durchgecheckt wird. In Dubai blieb man bei dieser Aussage.
In Sydney- ich war nach fast 24 Stunden Reise inzwischen vollkommen übernächtigt- dann die Aussage "Sie sind mit dem letzten Flug für heute angekommen. Sie müssen Ihr Gepäck abholen und einreisen". Na wunderbar, damit fing dann alles. Fast hätte man mich nicht in Australien einreisen lassen.
Da ich nun also einreisen musste, hieß es also Einreisekarte ausfüllen. Wie gesagt, ich war vollkommen übermüdet. Irgendwie habe ich es geschafft die Einreisekarte falsch auszufüllen. Das allein ist schon eine Leistung, da Einreisekarten in der Regel idiotensicher sind.
Eine der Fragen war, ob ich innerhalb der letzten zwei MONATE in den Tropen war. Irgendwie habe ich JAHRE gelesen und "Ja" angekreuzt.
Der nette Grenzbeamte in Sydney schaute sich abwechselnd meinen Pass, meine Einreisekarte und mich an. Das ETA (Elektronische Einreisererlaubnis für Australien) hatte ich in Deutschland beantragt und genehmigt bekommen. Daran konnte es also nicht liegen.
Dann kam die vorprogrammierte Frage, wo ich denn in den Tropen gewesen sei. Ich war zu diesem Zeitpunkt noch der Meinung, dass "month" übersetzt "Jahre" heißt.
- an dieser Stelle sei erwähnt, dass ich des Englischen eigentlich mächtig bin, Englisch eigentlich fließend spreche und in Neuseeland immer für mein gutes Englisch gelobt wurde. Aber irgendwie hatte ich in dieser Nacht einen Komplettausfall-
Meine Antwort lautete dann "Paraguay und Brasilien". Der Einreisebeamte schaute sich meinen Pass erneut an und meinte, dass der letzte Stempel von 2012 sei. Und 2012 mehr als zwei Monate her sei. Ich darauf so "ja 2012 war letztes Jahr".
Die Schlange hinter mir wurde übrigens immer länger. Irgendwann hatte der Einreisebeamte auch nicht mehr die Lust mir zu erklären, was sein Problem sei. Er hat mir die Einreisekarte mit einem Kulli dann wieder zurückgegeben und grimmig gemeint, ich solle bitte "Ja" durchstreichen und "nein" ankreuzen. Damit war dann die Sache erledigt.
Er hatte nun die Story über die doofe Deutsche für seine Familie und ich irgendwann einen Stempel in meinem Pass.
Danach hieß es für mich meinen Koffer abholen und 11 Stunden in Sydney am Flughafen rumbringen. Der Flug nach Wellington verlief dann ohne Zwischenfälle.

Wellington
Die Kiwis nennen ihre Landeshauptstadt auch "Windy Welli", und das vollkommen zu Recht. Ich hatte keinen Tag, an dem es nicht windig war und auch der Landeanflug auf Wellington war sehr holprig.
Neben alten viktorianischen Gebäuden stehen hochmoderne Hochhäuser. Ich liebe es!
Besonders sehenswert sind das Nationalmuseum Te Papa und der Mount Victoria Lookout. 
Im Te Papa (Eintritt kostenfrei) gibt es ein "Earthquake house". Ja, dort wird ein Erdbeben simuliert. 
Wenn man Glück hat, kann man in Wellington aber auch ein richtiges Erdbeben erleben. Statistisch gesehen bebt in Wellington jeden Tag die Erde (meistens allerdings so gering, dass man das Erdbeben nicht wahrnimmt).
Ich hatte während meiner Zeit in Neuseeland mehrere Erdbeben. Das größte Beben mit einer Stärke von 7,1 direkt an dem Nachmittag nach dem Earthquake house im Te Papa. Hätte ich mir die Simulation auch sparen können, wenn ich das gewusst hätte.
Da wir in Deutschland recht selten solche Erdbeben haben, war ich an diesem Wochenende leicht aufgelöst. Dort hat sich gezeigt, wie viel Glück ich mit meiner Gastfamilie hatte. Meine Kiwi Mom hat sich rührend um mich gekümmert und in meinem Praktikumsbetrieb angerufen, dass ich montags nicht kommen werde.















Auckland
Auckland ist die größte Stadt Neuseelands. Von Wellington aus habe ich den Überlandbus genommen und bin rund 12 Stunden gen Norden gefahren. Überlandbusse sind in Neuseeland sehr günstig und man fährt durch die schönsten Landschaften.
Sehr markant ist der Skytower mitten in der Stadt. Mit einem Aufzug kommt man zu einer Aussichtsplattform. Diese Aussichtsplattform ist allerdings nicht für Leute mit Höhenangst (so wie mich). An manchen Stellen hat man einen Glasboden, mit Blick direkt in die Tiefe.
In Auckland habe ich gemerkt, dass ich innerhalb kürzester Zeit zum Wellingtonian geworden bin. Auckland ist mir zu groß und wieder "Daheim" in Wellington war ich heilfroh um die Kleinstadtatmosphäre.







Vom Mount Eden hat man auch einen wunderschönen Blick über Auckland. Der Mount Eden ist ein ruhender Vulkan, dessen Krater grasbewachsen ist. Auckland ist auf mehreren Vulkan, die meisten erloschen, erbaut worden.
Den Mount Eden und mich verbindet eine lustige Geschichte, die mal wieder nur zu gut wiederspiegelt, wie verpeilt ich bin.
Es gibt eine Straße hoch zum Krater.
Ich allerdings habe meine Vulkanbesteigung von der falschen Seite des Vulkanes begonnen.
Über eine Stunde bin ich durch das Unterholz geirrt und habe versucht auf den Gipfel des Vulkans zu kommen. Natürlich auf dem steilsten Weg. Auf der Hälfte des Aufstieges habe ich dann den offiziellen Weg gefunden.
Meine Gastfamilie in Wellington hat sehr herzlich über diese Geschichte gelacht.


Christchurch
Spätestens seit dem großen Erdbeben 2011 ist Christchurch für jeden ein Begriff. Für mich war Christchurch Ausgangspunkt zum Arthur's Pass NP. 
Natürlich habe ich mir die Stadt auch angesehen. Vor dem Erdbeben muss Christchurch sehr, sehr schön gewesen sein.
Leider hat das Erdbeben 2011 viele Gebäude der Innenstadt zerstört und es wird wohl auch noch einige Jahre dauern bis die Innenstadt wieder komplett aufgebaut ist. 







Picton
Picton wird auch als das Tor zur Südinsel Neuseelands bezeichnet. Die Stadt selbst ist sehr klein und hat leider auch nicht viel zu bieten.
Direkt am Fährterminal ist allerdings ein sehr cooles Hostel, das Atlantis Hostel Picton. Im allgemeinen bin ich eher kein Fan von Hostels, und schon gar keiner von Massenschlafsäälen, aber das Hostel hat super freundliches Personal, eine sauberes Bad und einen Kamin im Aufenthaltsraum.
Wer die Zeit hat, dem empfehle ich die Überfahrt mit dem Boot von Wellington nach Picton. Die Cook Strait ist richtig schön.






Arthur's Pass National Park
Die meisten werden die Bilder des Arthur's Pass NP aus Herr der Ringe kennen. Wieder einmal war ich sprachlos über diese Landschaft, die sich zwischen Christchurch und Greymouth befindet. 








Nach 4 Wochen Neuseeland fiel mir der Abschied sehr schwer. Nachdem meine Gastmutter, die ich inzwischen liebevoll "my Kiwi Mom" nenne und sie mich "little german daugther", mich am Flughafen abgesetzt hatte, fing der Abschiedsschmerz direkt an. Mir kamen die Tränen und ich wollte einfach nur in Wellington bleiben.
Mir bleibt nur zu sagen: Ich liebe Neuseeland und ich werde wieder kommen. Ich habe dort eine wundervolle Kiwifamilie, bei der ich immer willkommen sein werde. Meine Kiwi Mom hat mir geschrieben, dass ich bei ihnen immer einen Platz im Herzen und ein Zimmer haben werde.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen